Saisonales Kochen gewinnt mehr und mehr an Bedeutung -und das zu Recht! Nicht nur das es besonders jetzt im Herbst Unmengen an leckerem Obst und Gemüse gibt die man quasi frisch aus dem Garten heraus verarbeiten kann, jeder der schon einmal im Herbst/Winter ein paar Erdbeeren genascht hat weiß, das schmeckt nicht wirklich. Außerdem bietet saisonales Kochen auch den Vorteil, dass es oft günstiger ist. Bestes Beispiel: in der Zucchini-Zeit bezahlt man nicht einmal einen Euro pro Kilo, kauft man Zucchini allerdings außerhalb der Saison darf man gerne mal das Doppelte für ein Kilo auf den Tresen legen. Ein weiterer Vorteil wenn man saisonal kocht bekommt man die meisten Sachen regional eingekauft oder man findet sie sogar im eigenen Garten. Sprich: der Apfel muss nicht extra um die halbe Welt gejagt werden, nur damit man sich einen leckeren Apfelkuchen backen kann. Deshalb befasse ich mich in diesem Beitrag einmal bewusst mit Rezepten, deren Hauptzutat jetzt im Oktober Hauptsaison hat.
Fangen wir mit dem offensichtlichsten an: Kürbis. Herbstzeit ist Kürbiszeit und kaum etwas ist so vielseitig in der Küche anwendbar wie Kürbis. In der herzhaften Variante lässt sich aus Kürbis auch mehr zaubern als nur eine klassische Kürbissuppe. Wie wäre es stattdessen mal meinem einem Kürbis-Nudelauflauf mit Hackfleisch? Oder für die Gnocchi Fans ein Curry-Gnocchi-Auflauf mit Kürbis? Beides ist ziemlich leicht gemacht und bringt mal etwas Abwechslung in den wöchentlichen Speiseplan. Auch als Beilage ist Kürbis prima geeignet bspw. als Ofenkürbis oder als Kürbis-Kartoffelstampf. Aber auch zum Backen eignet sich Kürbis hervorragend. Der Kürbiskuchen bspw. wird durch den Kürbis im Teig super saftig.
Und auch ein klassischer Waffelteig lässt sich mit Kürbis verfeinern. Wer sich allerdings an die Kombination aus Kürbis und süß nicht so ganz heran traut, für den gibt es natürlich auch herzhafte Varianten. Als Snack zwischendurch eignen sich würzige Kürbismuffins mit Feta und Walnuss wunderbar. Oder man backt aus übrig gebliebenem Kürbis einfach ein klassisches Kürbisbrot. Möglichkeiten Kürbis zu verarbeiten gibt es also mehr als genug. Und wer den Kürbis nicht direkt verarbeiten kann, der kann den Kürbis reiben oder in Stücke schneiden und einfrieren.
Aber nicht nur die Kürbisse sprießen momentan. Auch die Bäume hängen voll mit Pflaumen, Äpfeln, Birnen und Walnüssen. Die Äpfel aus dem Garten kann man natürlich wunderbar zu einem Apfelstreuselkuchen mit Marzipan verarbeiten. Wer wie ich ein Fan von Porridge ist, der kann sich gerade jetzt wunderbar ein Apfel-Zimt Porridge zaubern. Schnell und einfach gemacht und wirklich lecker. Möchte man die Äpfel länger haltbar machen kann man diese bspw. zu Apfelmus verarbeiten, welches man anschließend einfriert. Alternativ kann man das Apfelmus heiß in Gläser mit Schraubverschluss abfüllen, den Schraubverschluss fest verschließen und die Gläser anschließend auf dem Kopf stehend auskühlen lassen. So hält sich das Apfelmus im Glas für einige Wochen. Auch Birnen kann man so zu Birnenmus verarbeiten oder man kocht die Birnen gleich ein. Aus den Walnüssen die momentan so zahlreich unter den Nussbäumen zu finden sind kann man übrigens prima ein leckeres Tomaten-Walnuss-Pesto herstellen.
Was mich tatsächlich überrascht hat, ist das Blattspinat momentan auch Hochsaison hat. Gerade mit Spinat koche ich wirklich gerne, damit lässt sich jede Nudelpfanne ganz easy aufpeppen. So lässt sich bspw. ohne viel Aufwand eine leckere Pasta mit Spinat und Hackfleisch oder eine Schnelle Gnocchi Pfanne mit Spinat und Tomaten zaubern. Bei mir die absoluten Favoriten wenn ich keine Lust habe ewig in der Küche zu stehen, es aber trotzdem gut schmecken muss. Und auch für Fingerfood eignet sich frischer Blattspinat wunderbar, wie wäre es beispielsweise für den nächsten Abend mit Freunden mit ein paar Wrap Röllchen mit Pute und Spinat? Schnell gemacht und immer wieder lecker.
Aber auch die Kohlsorten sind momentan in der Hauptsaison und bieten sich für viele leckere Rezepte an. Chinakohl, Grünkohl, Rotkohl, Blumenkohl, Spitzkohl und Wirsing, alles findet sich aktuell in den Supermärkten, auf Bauernhöfen oder auch im eigenen Garten. Wer den Blumenkohl als Beilage mal etwas abwandeln will, der muss unbedingt einmal Ofen-Blumenkohl mit Parmesankruste probieren! Da läuft die Beilage dem Rest geschmacklich gleich mal den Rang ab. Aber auch mit Spitzkohl lässt sich ohne viel Aufwand ein leckeres Gericht zaubern. Mein Favorit: die Spitzkohl Hackfleisch Pfanne. Und selbst Wirsing lässt sich zu einer leckeren Schupfnudelpfanne verarbeiten. An und für sich ja nicht weiter ungewöhnlich, für mich war das allerdings eine richtige Offenbarung da ich Wirsing früher nie mochte. Die Schnitzelpfanne mit Wirsing und Schupfnudeln war das erste Rezept mit Wirsing das ich selbst gekocht habe und auch noch richtig lecker fand.
Aber auch die Hauptzutaten für nahezu jede Suppe haben momentan Saison. Was darf in keiner Suppe fehlen? Kartoffeln, Lauch, Möhren und Sellerie sind die Grundlage für jede Suppe. So kann man schnell mal eine klassische Linsensuppe zaubern. Einer meiner Favoriten unter den Suppen und Eintöpfen ist definitiv der Erbseneintopf. Oder aber, wenn es doch etwas deftiger sein darf, dann ist eine herzhafte Käse-Lauch-Suppe genau das Richtige. Gerade für die kälteren Tage -die demnächst doch vielleicht irgendwann kommen- ist ein Teller Suppe doch eine Wohltat.
Generell gibt es also mehr als genug leckere Rezepte, sodass eigentlich jeder saisonal Kochen kann. Damit tut man nicht nur sich selbst was Gutes, sondern auch der Umwelt. Und einige der Zutaten kann man sogar bei einem Spaziergang durch die Natur finden und sammeln. Wer dabei sicher gehen will, dass man nicht gerade auf Privatgrundstücken herumturnt auf denen man nicht sein sollte, der kann bspw. auf http://www.mundraub.org nachschauen, wo es in der Gegend Bäume und Sträucher gibt die man nutzen kann.